Joker ist irgendwann im Winter 2006 bei uns eingezogen. Es war sozusagen Liebe auf den ersten Blick. Jedenfalls bei mir... Ich habe im Internet ein Föteli von ihm gesehen und war sofort verliebt. Ich wusste sofort, den muss ich haben...

Joker ist am 01.07.2006 in Italien geboren und mit knapp 6 Monaten in die Schweiz ausgewandert und dann direkt zu uns gekommen.

Er ist ein toller Hund, sehr aufgeweckt und fröhlich. Seine Leidenschaften sind Katzen und Vögel jagen und nach Mäusen buddeln. Die Katzen meiner Mutter lässt er aber schön in Ruhe und schmust sogar mit ihnen.

Ich habe lange Zeit mit ihm trainiert, bis er mir zu verstehen gab, dass er keine Lust mehr habe auf dieses Unterordnungszeug mit den ewigen Wiederholungen und er mehr Spass habe an Military teilzunehmen, wo er die Übung nur genau 1x zu machen brauche.

Ich habe ihn daraufhin pensioniert und wir gehen nur noch zum Spass auf den Hundeplatz und nicht um "ernsthaft" zu trainieren.

Joker ist für jeden Schabernack zu haben... Joker ist mittlerweile ein bisschen ein älterer Herr. Im Haus schläft er viel, doch draussen ist er noch immer der "Hans-Dampf-in-allen-Gassen"... 

Langsam sieht man ihm seine 12 Jahre an, er ist ein Weiss-Schnäuzchen geworden. Und manchmal entscheidet er vor dem Spaziergang, dass er keine Lust auf die grosse Runde, sondern nur die kleine machen möchte. Ich lasse ihm seinen Willen gerne.

Mittlerweile ist er ein alter Herr, die Gelenke wollen nicht mehr, die Ohren haben sich auf selektives Hören umgestellt und auch die Demenz hat vor ihm nicht Halt gemacht. Was immer noch funktioniert ist seine Motivation zum Fressen...
Mit Tarok, dem Ungestümen, versteht er sich nicht mehr und deshalb haben wir beschlossen, dass er seine Altersresidenz bei meiner Mutter und ihrem Lebenspartner und natürlich Indi, beziehen darf. Er geniesst es, betüddelt zu werden und blüht sichtlich auf. Nur wenn er auf Tarok trifft, zeigt er sein grimmiges Gesicht. Wenn er den Namen Tarok schon hört, könnte man meinen, dass er seine Haare aufstellt und auf Agro-Modus umstellt. Auch wenn es manchmal weh tut, ist es besser für unseren Oldie, dass er da ist, wo er jetzt ist und sich sichtlich wohl fühlt.

Am Sonntag, 18.10.2020 hat er uns deutlich gezeugt, dass er nicht mehr auf dieser Seite des Lebens sein will. Er ist meiner Mutter abgehauen, hat sich aus seinem Gstätli gewunden und verschwand. Auf den Hilferuf meiner Mutter haben wir alles stehen und liegen gelassen und sind natürlich gekommen um ihn zu suchen. Zum Glück konnte ihn die Polizei aufgabeln und uns wieder übergeben. Wir mussten ihn tragen, weil er immer wieder Ausbruchsversuche unternommen hat. Auch auf dem Arm hat er sich gewunden wie eine Schlange und auch versucht zu beissen. Deutlicher wären Worte nicht gewesen.

Am Donnerstag, 22.10.2020 ging er stolz erhobenen Hauptes über die Regenbogenbrücke. Unser Tierarzt kam zu uns nach Hause, so dass Joker in seiner Umgebung gehen konnte. So schnell wie das Ganze ging, hätte man meinen können, er hätte ein Rendezvous...

Er fehlt an allen Ecken und Enden. Wir denken häufig an ihn...